Musik & Literatur: Der späte Schubert

Datum: 19. November 2023Zeit: 17:00 – 19:00Ort: Orangerie (Wassersaal), Schlossgarten 1, 91054 Erlangen

Der späte SCHUBERT

Ein Romantiker auf dem Weg in die Moderne

Der Name Schubert ruft musikalische Bilder ins Gedächtnis, die zu Klassikern geworden sind: die Forelle, die Impromptus, die Unvollendete … : Beschwingtes, Pianistisch Brillantes, tief Empfundenes. Schubert, der Frühvollendete, auch das ein Bild, das uns geläufig ist. Und schließlich Schubert der Umgängliche, ein Geselliger, einer, dem der Freundeskreis alles bedeutete, der erst in Gesellschaft aufblühte und zu seiner romantischen Musik fand – lauter sicherlich zutreffende Vorstellungen -, aber vielleicht doch nicht der ganze Franz Schubert.

Die späten Werke liefern uns ein etwas anderes Bild. Schubert hat immer schnell komponiert, in seinen letzten Lebensjahren, vor allem den letzten Monaten, die er zu leben hatte, steigt die Produktionsdichte noch einmal an. Und er überrascht musikalisch mit einem Stil, der erkennbar nicht mehr in der Tradition des von ihm verehrten Beethoven steht. Die „Winterreise“, die Heine-Vertonungen und die letzten drei Klaviersonaten verbindet etwas, das auch die Freunde und Zeitgenossen nicht immer zu würdigen wissen. Da werden Themen nicht mehr in der vertrauten Manier durchgearbeitet, da klingt seine Musik schon einmal, als bleibe sie im Suchen stecken oder finde nicht zu ihrem Abschluss – und doch nimmt sie uns als Zuhörer mit, vielleicht gerade weil sie uns in unserem Schmerz, in unserer Einsamkeit anspricht, weil sie uns zu erschüttern vermag, uns kompromisslos unserer existentiellen Verzweiflung gegenüberstellt.

Natürlich ist das (auch) Schubert, und natürlich ist das „große“ Musik. (So wie auch Mozarts Requiem zu jener Art von Musik gehört, der wir nicht ausweichen können.) Nicht umsonst haben moderne Autoren wie Samuel Beckett, Thomas Bernhard oder Elfriede Jellinek diesem Schubert eine Rolle in ihren Werken eingeräumt.

Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen in unserem Schubert-Programm das (früher komponierte, aber zu unserem Thema durchaus passende) Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“.

Und natürlich werden wir den biografischen Zusammenhängen und Schuberts Verhältnis zur (restaurativen) Metternich-Zeit ebenfalls nachspüren.

Ausführende:

Manuel Krauß, Bariton
Christoph Orendi, Klavier

u.a.

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Details

Datum:
19. November 2023
Zeit:
17:00 – 19:00
Ort:

Orangerie (Wassersaal),

Schlossgarten 1,

91054 Erlangen

Preise:

20,- €

15,- € (ermäßigt)

5,- € (Studierende)

Veranstaltungskategorien:
Veranstaltungen